Seit Jahren lässt mich das Thema nicht in Ruhe und jetzt ist es endlich so weit. Der R32 Umbau steht kurz bevor.
Der TDI hat mich in all den Jahren nie im Stich gelassen und im September 2017 sogar noch bis an die Südküste Sardiniens gebracht. Mit über 310.000 km darf er aber bald in den Ruhestand gehen.
Wieder zurück in Deutschland ging mit dem Kauf eines BFH Motors eigentlich alles ganz schnell.
Da ich schon einige Bilder von Motoren gesehen habe, die ihr ganzes Leben mit Long-Life Öl gelaufen sind, war ich bei diesem Anblick erst einmal sehr glücklich - so muss ein Motor aussehen:
Als nächstes habe ich die Steuerkette kontrolliert. Sie kommt so oder so neu aber sie war noch in einem relativ guten Zustand.
Dann ist der Zylinderkopf runter gekommen:
Und hier musste ich leider eine nicht so tolle Entdeckung machen. Zwei Auslassventile waren stark angerostet. Wahrscheinlich hat man den Motor vor dem Ausbau nochmal kurz laufen lassen und es konnte sich Schwitzwasser an den Ventilen sammeln...
Damit war auch die nächste Entscheidung schnell getroffen - der Zylinderkopf wird komplett zerlegt:
Ausgebaute Ventile kann man mit einer Standbohrmaschine ganz leicht reinigen und polieren. Den Schaft darf man natürlich nicht direkt ins Bohrfutter einspannen, hier habe ich 8/6mm Wasserschlauch als Schutz auf den Ventilschaft gesteckt.
Mit einem Edelstahl-Schwamm können grobe Ablagerungen entfernt werden:
Danach ging es mit 240er Schmirgelpapier weiter:
Dann 800er:
Dann eine Nummer feiner, nass. Welche Körnung es hat steht aber leider nicht drauf:
Zum Schluss ebenfalls nass mit 4000er Schleifschwamm, bis man sich drin spiegeln kann:
Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden:
Ohne Ersatzteile kommt man bei so was natürlich nicht weit:
Am Kabelbaum musste ich einige Wellrohre, Stecker und auch ein komplettes Kabel erneuern. Es gab aber auch was fürs Auge:
Der Tank kommt aus einem Golf, den ich dafür geschlachtet habe:
Vor der professionellen Reinigung des Zylinderkopfes habe ich noch die Schaftdichtungen ausgebaut:
Dann habe ich mir die Lagerschalen der Kurbelwelle genauer angesehen. Das Lagerspiel habe ich mit Plastic Gauge gemessen:
An den Pleuellagern habe ich ebenfalls das Spiel gemessen und sie sind alle noch in der Toleranz. Ich kann somit ohne Bedenken neue Lagerschalen verbauen.
In der Zwischenzeit war der Kopf beim Instandsetzer und wurde zusätzlich zur Reinigung noch um 0,28mm geplant:
Sauber, bis in den letzten Winkel:
Die neuen Ventile müssen natürlich noch eingeschliffen werden: